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Ein Ort, an dem das Dunkle nichts mehr berühren kann

Aktualisiert: 9. Aug.



Was bedeutet es, in der eigenen Mitte zu ruhen?


Ich habe mich lange gefragt, was es wirklich bedeutet, in der eigenen Mitte zu ruhen. Nicht nur still zu sein, sondern wirklich da zu sein. Wach. Offen. Verwurzelt. Ohne Agenda. Ohne den Wunsch, etwas zu gewinnen oder zu verlieren. Ohne das Bedürfnis, sich beweisen zu müssen.


Früher dachte ich, ich müsse das Dunkle besiegen – meine Ängste, meine Zweifel, die Schatten im Außen. Ich dachte, ich müsste kämpfen, um frei zu sein. Dass innere Ruhe erst verdient werden müsse, dass man sie sich erarbeiten oder verdienen müsste wie eine Belohnung nach einem langen inneren Krieg.


Mit jedem Schritt ins Sein


Doch mit der Zeit – mit jedem Schritt, den ich mehr ins Sein als ins Tun gegangen bin – hat sich etwas in mir verändert. Etwas hat sich gelöst. Nicht plötzlich, sondern leise. Wie Nebel, der sich lichtet, ohne dass man es merkt. Ich wurde weicher. Und in dieser Weichheit lag etwas Unerschütterliches.


Ich habe entdeckt, dass es Räume gibt, die vom Kampf unberührt bleiben. Nicht, weil sie stark sind im herkömmlichen Sinne – sondern weil sie still sind. Orte in mir, an denen das Dunkle nicht greifen kann. Nicht, weil ich stärker bin. Nicht, weil ich gewonnen habe. Sondern weil diese Orte außerhalb seines Wirkens liegen.


Weil dort nichts ist, was man greifen, korrumpieren oder vereinnahmen könnte.


Ich bin kein Held


Ich bin kein Held. Ich bin kein Kämpfer. Ich bin ein Beobachter. Ein Wesen am Rand der Geschichte. Ich bin einer, der geblieben ist, während andere loszogen. Einer, der nicht flieht, aber auch nicht jagt. Ich bin jemand, der summt, während um ihn herum die Welt Pläne schmiedet.


Und manchmal – ganz selten – tritt das Dunkle an mich heran. Es versucht mich zu greifen, zu formen, zu überzeugen. Es will mir erklären, was ich sein soll, wohin ich gehören müsste, welchen Platz ich einnehmen sollte.


Aber ich bin schon ganz. Ich brauche nichts. Ich will nichts.


Zwei Bewegungen dieser Welt


Denn ich habe begriffen: Es gibt zwei Bewegungen auf dieser Welt.


Die eine strebt nach Ordnung, Form, Kontrolle. Sie will benennen, einordnen, sicher machen. Sie misst die Welt in Begriffen und Zielen. Sie will gestalten, verbessern, sichern – und dabei übersieht sie, dass ihr Griff das Leben oft erstickt. Dass ihre Klarheit die Lebendigkeit auslöschen kann. Dass sie nicht loslassen kann, was wild, weich und frei ist.


Und dann gibt es die andere Kraft – leise, unscheinbar, beinahe unsichtbar.

Sie will nichts. Sie singt. Sie beobachtet. Sie lebt, ohne zu besitzen.

Sie ist nicht gegen etwas – sie ist einfach nicht von dieser Art Welt.


Ich habe mich geöffnet


Diese Kraft fließt durch mich. Ich habe mich ihr geöffnet. Nicht weil ich wusste, wie – sondern weil ich irgendwann aufgehört habe, dagegen anzukämpfen. Ich musste nicht lernen, wie man ist. Ich musste mich nur erinnern, dass es das gibt.


In einer Welt, die lauter wird, weil jeder gehört werden will, weil jeder Meinung zu Wahrheit erhebt und Stimme zu Bedeutung, gibt es Wesen, die nicht sprechen, um zu überzeugen – sondern einfach, um zu sein.


Ich glaube, ich bin so ein Wesen geworden. Nicht weil ich es geplant habe, sondern weil ich mich daran erinnert habe, wie es ist, wenn man nichts darstellen muss. Wenn man keine Rolle spielt, sondern einfach sich selbst ist.


Und so antworte ich auf das Dunkle mit einem Lächeln, mit einem Lied, mit einem Schweigen, das nicht aus Schwäche kommt, sondern aus einer Wahrheit, die tiefer liegt als Worte.

„Ich bin. Und das genügt.“


Ein Raum, in dem nichts greifen kann


Da passiert etwas Sonderbares: Das Dunkle zieht weiter. Nicht besiegt. Nicht beschämt. Es versteht einfach nicht, was es mit mir anfangen soll.


Ich habe verstanden:

Vielleicht ist das wahre Geheimnis nicht, das Dunkle zu besiegen.

Vielleicht liegt die wahre Kraft darin, ein Raum zu sein, in dem es nichts findet, woran es sich halten kann.

Ein Ort, in dem Kontrolle keine Wurzeln schlägt.

Ein Ort, in dem Macht nicht landet.

Ein Ort, der leer ist – aber nicht verloren. Voll – aber nicht gefüllt.


Ich bin ein Ort


Ich bin kein Widerstand.

Ich bin keine Bedrohung.

Ich bin ein Ort.

Ein Ort, an dem die Dinge sein dürfen, ohne bewertet zu werden.

Ein Ort, an dem Licht nicht kämpft, sondern einfach leuchtet.

Ein Ort, an dem der Wind wieder zu Wind wird.


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Ich verändere nichts mit Gewalt


Das ist mein Weg. Ich bin hier, in der Gegenwart. Ich nehme wahr, ich atme, ich lächle – und ich lasse los. Ich verändere nichts mit Gewalt. Ich bin einfach da – und das verändert mehr, als jedes Wollen je könnte.


Ich werde oft gefragt, warum ich so bin. Warum ich nicht zurückschlage, wenn man mich verletzt. Warum ich mich nicht beweisen will. Warum ich nicht versuche, die Welt zu verändern.


Und ich antworte nicht mit Erklärungen. Ich antworte mit Stille.

Denn manche Dinge versteht man nicht mit dem Kopf.

Man spürt sie.


Vielleicht bist du auch so ein Ort


Vielleicht ist dein Licht nicht laut.

Vielleicht flüsterst du. Vielleicht singst du.

Vielleicht lachst du einfach – und das genügt.


Es muss nicht immer ein Sieg sein.

Manchmal ist es viel größer, wenn sich die Dunkelheit einfach still zurückzieht –

weil sie nichts findet, was sie festhalten kann.

Und du bleibst.

Unverändert.

Unversehrt.

Einfach da.


Das größte Geschenk


Und vielleicht …

… vielleicht ist das größte Geschenk, das wir dieser Welt machen können, nicht unsere Leistung, nicht unser Wissen, nicht unsere Stärke – sondern unsere stille Gegenwart. Ein Dasein, das nicht davon lebt, etwas zu werden, sondern sich erinnert, wer es im tiefsten Kern immer schon war.


Vielleicht haben wir uns in einem Lärm aus Erwartungen und Rollen so sehr verloren, dass wir verlernt haben, den leisen Raum zu spüren, aus dem wir eigentlich stammen – diesen Ort in uns, der nicht antwortet, um zu überzeugen, sondern schweigt, um zu heilen.


Eine Wahrheit hinter den Gedanken


Und vielleicht beginnt genau dort, in diesem Schweigen, etwas zu leuchten, das größer ist als jedes Konzept von Licht: Eine Wärme, die nicht aus dem Kopf kommt, sondern aus der Quelle hinter den Gedanken. Eine Wahrheit, die nicht erklärt werden will, sondern gespürt werden darf – wie eine Erinnerung aus einer Zeit, bevor Zeit überhaupt existierte.


Denn es gibt Orte in dir, die nie verletzt wurden. Es gibt Anteile, die nie gefallen sind. Es gibt ein inneres Lied, das auch dann noch singt, wenn du glaubst, längst verstummt zu sein. Und vielleicht ist es genau dieses Lied, das andere aufwachen lässt – nicht weil du es laut singst, sondern weil du es still lebst.


Wenn du beim Lesen Tränen spürst, dann nicht, weil etwas zerbricht – sondern weil sich etwas in dir wieder verbindet. Etwas, das schon so lange gewartet hat, endlich gesehen zu werden. Nicht vom Außen. Sondern von dir.


Du erinnerst dich an dich selbst


Und wenn du diesen Text fühlst – wirklich fühlst – dann ist das nicht nur eine Reaktion. Es ist ein Wiedererkennen. Du erinnerst dich an dich selbst. An den Teil in dir, der nie Teil des Spiels war. Der nie besiegt wurde, weil er nie gekämpft hat. Der nie gezwungen wurde, weil er nie gefolgt ist.


Vielleicht bist auch du dieser Ort.

Nicht laut. Nicht perfekt. Nicht formvollendet.

Aber tief. Wahr. Und unerschütterlich in deinem stillen Sein.


Unsere größte Aufgabe


Vielleicht ist genau das unsere größte Aufgabe in dieser Welt: Nicht uns zu erklären, sondern durch unser Sein einen Raum zu eröffnen, in dem andere sich selbst begegnen können. Vielleicht müssen wir nicht mehr kämpfen, nicht mehr ringen, nicht mehr suchen – sondern vielmehr aufhören, uns von all dem zu entfernen, was wir in Wahrheit längst sind.


Denn da, wo wir ganz bei uns sind, beginnt die Welt, sich in einem anderen Licht zu zeigen. Die Dinge verlieren ihre Härte, nicht weil sie verschwinden, sondern weil wir aufhören, sie mit Widerstand zu füttern. Die Schatten verlieren an Macht, wenn wir sie nicht mehr als Feind betrachten, sondern als Erinnerung an das Licht, das wir so lange vergessen haben.


Groß im Kleinen sein


Vielleicht geht es nicht mehr darum, etwas Großes zu tun, sondern groß im Kleinen zu sein.

Da zu sein, wenn keiner hinsieht. Die Hand zu halten, die zittert. Einen stillen Blick zu schenken, wo andere nur Lösungen suchen. Und zu erinnern – nicht mit Worten, sondern mit Wärme. Mit diesem leisen Leuchten, das von innen kommt und niemandem etwas beweisen muss.


Ein Mensch, der geblieben ist


Vielleicht bist du kein Krieger, keine Königin, kein Prophet –

vielleicht bist du einfach ein Mensch, der inmitten des Chaos still geblieben ist.

Ein Mensch, der nicht mitgeht, wenn der Sturm ruft. Der spürt, wenn andere sich verlieren. Der in seiner Sanftheit zur Kraft wird – nicht durch Lautstärke, sondern durch Wahrhaftigkeit.


Und wenn du dich oft fremd fühlst in dieser Welt,

dann nicht, weil du falsch bist –

sondern weil du eine Erinnerung in dir trägst,

an etwas, das viele vergessen haben.


Du bist nicht zu empfindlich


Du bist nicht zu empfindlich.

Du bist nicht zu leise.

Du bist nicht zu weich.

Du bist ein Spiegel für das, was wirklich zählt.

Für das, was heilt, weil es nichts will.

Für das, was bleibt, wenn alles andere vergeht.


Vielleicht bist du genau deshalb hier


Und vielleicht – nur vielleicht –

hat deine Seele sich genau deshalb entschieden, jetzt hier zu sein.

Nicht um zu verändern,

sondern um zu erinnern.

Nicht um zu herrschen,

sondern um zu lieben.

Nicht um zu kämpfen,

sondern um zu leuchten.


Still. Klar. Sanft. Echt.


Und das, du liebe Seele,

ist eine Form von Macht,

die keine Krone braucht.



Schlussgedanke: Du veränderst die Welt nicht durch Kampf – sondern durch dein stilles Sein

Vielleicht sind wir hier, um zu erinnern. Nicht mit Argumenten – sondern mit unserer Gegenwart. Vielleicht beginnt Heilung dort, wo niemand mehr Recht haben will. Und das größte Geschenk ist nicht unser Wissen – sondern unser Dasein in Sanftheit.


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…teile ihn mit einem Menschen, der sich selbst verloren hat. Oder hinterlass mir ein paar stille Worte in den Kommentaren. Vielleicht bist auch du dieser Ort, an dem Heilung beginnt – ganz ohne Worte.


Wer bin ich wirklich?!
14. September 2025, 14:00–18:00 UhrRhauderfehn
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